Tausche Schulden gegen Natur
Das ist doch mal erfreulich. Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ecuadorianische Staatsanleihen im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Das Geld will Ecuador in den Erhalt der Galapagos-Inseln investieren. Die privatwirtschaftliche Transaktion ist Teil einer umfassenden Umschuldung für den Naturschutz. Bereits auf der UN-Klimakonferenz 2021 hatte Ecuadors Präsident Guillermo Lasso ein neues Meeresschutzgebiet angekündigt, um die Galapagos-Inseln finanzierten zu wollen. Durch den Schuldentausch ist dies nun möglich geworden.
Die Galapagos-Inseln liegen rund tausend Kilometer vor der Küste Ecuadors. Das Archipel beherbergt 198 000 Quadratkilometer geschütztes Meeresgebiet mit einzigartiger Flora und Fauna. Es gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das neue Reservat soll 60 000 Quadratkilometer umfassen und den Bestand von vielen Arten wie dem Hammerhai oder der Meeresschildkröte vor der Fischerei schützen. Gleichzeitig soll der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik rund um die Inseln entgegen gewirkt werden.
Ein Schuldentausch nach dem Prinzip „Naturschutz gegen Schulden“ bietet wirtschaftlich weniger starken Ländern die Möglichkeit, ihre Auslandsschulden zu reduzieren. Im Gegenzug für einen Rückkauf verpflichtet sich das jeweilige Land zu strengen Umweltschutzmaßnahmen.
Ein weiteres Beispiel, das der Idee des Equilibrismus sehr nah kommt, indem das Positive belohnt wird, ohne das Negative zu bestrafen.
Mitte März 2023 wurde bekannt, dass die Credit Suisse für drei Milliarden Franken von der Konkurrentin UBS übernommen wird. Die eingeleitete Rückkaufaktion bleibt davon unberührt.