Interview mit der Presse I
Vor vierzehn Tagen habe ich mit der Vorbereitung zu meinem neuen Buch begonnen. Es trägt den Titel „Interview mit der Presse“. Sinn und Zweck dieses Buches soll es sein, das Problembewusstsein der Medien abzuklopfen. Wie definieren die Verantwortungsträger in den Redaktionsstuben ihre Rolle gegenüber den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit und welche Rolle haben die Medien ihrer Meinung nach dabei in Zukunft zu spielen? So steht es auch in meinen Anfragen. Insgesamt möchte ich 24 Gespräche führen. Mit Intendanten, Chefredakteuren, Kommentatoren und Reportern aus den Bereichen Fernsehen, Radio, Print und Internet.
Nun habe ich ja selbst 35 Jahre in Redaktionen gearbeitet. Daher weiß ich, wie ungehalten man dort reagiert, wenn eine Interviewanfrage gar nicht, sehr spät oder ohne Angaben von Gründen ablehnend beantwortet wird. Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu sehen, wie die Medien selbst reagieren, wenn man sie um ein Gespräch bittet. Insgesamt habe ich 27 Anfragen verschickt. Von diesen 27 Anfragen habe ich bislang 6 Zusagen und 3 Absagen erhalten. Die restlichen 18 angeschriebenen Personen hüllen sich noch in Schweigen.
Kann das Schweigen etwas mit meinem Thema zu tun haben? Ich werde es herausfinden, denn ich werde nachhaken. Notfalls so lange, bis eine Begründung auf dem Tisch liegt. Diese Begründungen sollen in einem Extra-Kapitel dokumentiert werden. Auch sie können nämlich beredt Zeugnis ablegen.
Spontan zugesagt haben bisher: Peter Unfried (Chefreporter der taz), Hans-Ulrich Jörges (stellvertretender Chefredakteur des stern), Mathias Leitner (Bayerischer Rundfunk), Marcus Engert (Internet-Radio detektor.fm), Uwe Dulias (Ex Chefredakteur des eingestellten Klima-Magazin), Jochen Schildt (Chefredakteur Greenpeace-Magazin).
Abgesagt haben bisher: Wolfram Weimer (Chefredakteur Focus. Begründung: keine Zeit im nächsten halben Jahr für ein zweistündiges Gespräch), Roger Willemsen (Autor, NOA NOA Fernsehproduktion). Begründung: Keine freien Termine bis zum Jahresende), Friedrich Küppersbusch (pobono TV-Produktion). Begründung: keine.
Antworten stehen aus von: Maybritt Illner (ZDF-Talkshow Illner), Heribert Prantl (Ressortleiter Innenpolitik Süddeutsche Zeitung), Georg Mascolo (Chefredakteur Spiegel), Sonia Mikisch (WDR Monitor), Reinold Beckmann (Talkshow Beckmann), Stefan Aust (Mitinhaber N 24), Peter Frey (Chefredakteur ZDF), Sandra Maischberger (Talkshow Maischberger), Dagmar Reim (Intendantin BRR), Frank Plasberg (Talkshow Hart aber Fair), Horst Hamm (stellvertretender Chefredakteur natur+kosmos), Tobias Schlegl (NDR, Moderator Extra 3), Michel Friedmann (Talkshow Friedmann), Hubertus Meyer-Burckardt (TV-Produzent, Gastgeber NDR-Talkshow).
Noch anzuschreibende Personen sind: Kai Diekmann (Chefredakteur BILD), Peter Scholl-Latour (Autor), Udo Röbel (EX-Chefredakteur BILD), Volker Angres (ZDF-Umwelt). Und eventuell einige weitere Kandidaten, falls die Absagen sich häufen. Ich werde Euch an dieser Stelle darüber auf dem Laufenden halten.