Realist nur die Utopie
Am Sonnabend, den 16. April, werde ich auf dem Berliner Symposium des Equilibrismus Gelegenheit haben, Professor Harald Welzer kennenzulernen. Der Sozialpsychologe und Autor des Buches „Klimakriege – Wofür wir im 21. Jahrhundert töten“ gehört zu jenen geduldigen „Predigern“, die unseren gesellschaftspolitischen Wahnsinn verbindlich, aber kompromisslos zu analysieren verstehen und darüber hinaus auch noch positive Lösungsansätze zu bieten haben. Originalton Welzer:
„Das Fetischisieren von Wachstum führt zu illusionären Wirklichkeiten, es ist ein Pseudokonzept aus der Vergangenheit. Was sich im Moment als Realpolitik bezeichnet, ist Illusionspolitik und was Utopismus ist, ist Realismus. Utopische Handlungsmaximen sind realistisch, weil sie davon ausgehen, dass wir so wie bisher nicht weitermachen können. Es muss einen radikalen Wandel geben. Kein Wandel im Kontext bestehender Praktiken, sondern eine Veränderung der Praktiken selbst.“
Gebt mal bei Youtube „Welzer Utopia“ ein und zieht euch seinen Vortrag in drei Teilen rein. Die Übereinstimmung mit Maeva! ist verblüffend.
Die Widmung in MAEVA! lautet: „Für alle Jugendlichen dieser Erde, die unser Erbe zu tragen haben.“ Zu dem kommenden Generationskonflikt sagt Harald Welzer folgendes:
„Wir haben heute die Situation, dass auf eine ganz radikale Art und Weise das Generationsverhältnis umgekehrt wird. Heute heißt es nicht mehr, ihr sollt es einmal besser haben als wir, sondern es heißt – unausgesprochen natürlich – meine Kinder werden es mal schlechter haben als ich. Wer sich das als junge Generation gefallen läßt, hat wirklich ein Problem …“