Weil, weil, weil….
Von den monetären Kettenreaktionen in unseren Volkswirtschaften und warum sie letztendlich kollabieren müssen
Weil unsere Volkswirtschaften nur bei geschlossenem Geldkreislauf funktionieren, müssen alle Ersparnisse und Geldvermögensüberschüsse über Kredite wieder in die Wirtschaft zurückgeführt werden.
Weil diese Rückführungen nur über Zinsbelohnungen funktionieren, nehmen diese Geldvermögensüberschüsse, als Folge des Zinseszinseffekts, jedoch mit zunehmender Beschleunigung zu und damit wiederum der Kreditaufnahmezwang.
Weil das Wachstum der Wirtschaft jedoch mit dem der Geldvermögen und Schulden schließlich nicht mehr Schritt halten kann, müssen auch Privathaushalte und vor allem die Staaten mit erhöhten Kreditaufnahmen die sonst entstehende Nachfragelücke schließen.
Weil auch diese Kreditaufnahme-Möglichkeiten irgendwann an ihre Grenzen stoßen, kommt es zu einem Ausweichen der Überschüsse in die Spekulation und schließlich zu jenen Exzessen auf den Finanzmärkten, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben.
Weil sich schließlich selbst die Banken, um ihre wachsenden Einlagen-Überschüsse los zu werden, an diesen Exzessen direkt beteiligen, kommt es auch hier zu astronomischen Verlusten, die dann von der Politik mit Steuergeldern aufgefangen werden.
Weil diese Steuergelder für solche Milliarden-Zahlungen jedoch immer weniger ausreichen, nehmen die Regierungen – trotz bereits überhöhter Verschuldungen – bei den Banken zusätzliche Kredite auf um sie anschließend damit zu retten.
Weil mit diesen „Rettungsschirmen“ die Zinsbelastungen noch mehr steigen, bleiben den Staaten schließlich nur noch Reduzierungen der Sozialausgaben übrig und den Unternehmen Reduzierungen der Lohnkosten.
Weil diese Reduzierungen der Verbraucher-Kaufkraft jedoch die Nachfrage auf den Märkten ebenso gefährden wie den sozialen Frieden, bleibt für die Politiker aller Couleur nur die Flucht in noch mehr Wirtschaftswachstum.
Weil der Spielraum zwischen Rettung des sozialen Friedens auf Kosten der Umwelt, oder Rettung der Umwelt auf Kosten des sozialen Friedens, immer kleiner wird, ist auch dieser „Ausweg“ nicht mehr lange offen – es sei denn, man dreht endlich die „Flamme unter dem Kessel“ kleiner – nämlich die der Zinsen – die ihn immer mehr zum Überkochen bringt!
Helmut Creutz
Dieser Beitrag ist einer der kürzesten und prägnantesten Artikel von Helmut Creutz, der inzwischen über 10 Jahre alt ist.
Nichtsdestotrotz hat er an Brisanz und Aktualität gar nicht verloren, betrachtet man die heutige Finanzwelt.