SAUBERES TRINKWASSER: HOFFNUNG FÜR AFRIKA
Der Zugang zu Trinkwasser ist eines der größten Probleme, denen sich Afrikas Bevölkerung gegenüber sieht. Millionen Dorfbewohner sind täglich vier bis sechs Stunden auf der Suche nach Wasser unterwegs und was sie dann finden, ist häufig verdreckt und ungenießbar. Das Problem wird nicht besser, sondern immer schlimmer. Jetzt scheint sich jedoch eine Lösung abzuzeichnen. Und sie ist einfacher und wirkungsvoller, als man es sich vor kurzem noch hätte vorstellen können. WARKA WATER TOWER nennt man das Bambuskonstrukt, mit dessen Hilfe die Atmosphäre „gemolken“ werden kann.
Es war der italienische Architekt Arturo Vittori der das Projekt Warka angeschoben hat. Inspiriert von Insekten und Pflanzen, die die Fähigkeit entwickelt haben, Wasser aus der Luft zu sammeln und zu speichern, um in den widrigsten Umgebungen der Erde überleben zu können. Vittori und sein Projektteam entwickelten zwölf Prototypen von Nebelfängern, um verschiedene Materialien unter unterschiedlichen Umweltbedingungen zu testen. Nach dem Vorbild des Warka Tree, einem riesigen wilden Feigenbaum in Äthiopien, konstruierten sie schließlich den ersten Testturm: Er ist 9,50 Meter hoch, wiegt 80 Kilo und holt täglich bis zu 100 Liter Wasser aus der Luft. Für die Konstruktion der tragenden Dreiecksstruktur kommt Bambus zum Einsatz, als leichtes und biegsames, stabiles und natürliches Baumaterial. Im Innern des Turms hängt ein Kunststoffnetz, in dem sich Tau und Nebel tropfenförmig absetzen, um dann in einem zentralen Kollektor aufgefangen zu werden. Ein umlaufender Baldachin verhindert die Verdunstung des gesammelten Wassers und schafft einen schattigen Gemeinschaftsplatz. Wie der Feigenbaum wird der Turm zum zentralen Treffpunkt für die Dorfbewohner.
Der Warka Tower besteht aus biologisch abbaubaren bzw. vollständig recycelbaren Materialien wie Bambus, Holz, Biokunststoff und Metallbolzen. Ziel war die Verwendung lokaler Materialien unter Einsatz traditioneller Techniken. Der Turm lässt sich mit einfachen Werkzeugen bauen und von den Dorfbewohnern ohne Gerüst und elektrische Werkzeuge warten.
Was zur Zeit in Afrika noch in der Entwicklung ist, hat Dirk C. Fleck in DAS SÜDSEE-VIRUS, dem zweiten Band unserer Maeva-Trilogie, schon vorausgesehen. Lesen Sie die Begegnung Cordings und Maevas mit dem Bionik-Forscher Ludwig Liebherr in seiner australischen Seestern-Siedlung (Seite 76-83)
In diesem Video erklärt Arturo Vittori seinen Warka Water Tower:
https://www.youtube.com/watch?v=THJVuinPbc0
Offizielle Website:
Artikel:
https://www.architektur-wasser.de/inspiration/visionen/warka-water