„Fuchs im Hühnerstall“ – So funktioniert Umweltpolitik …
Ausgerechnet BlackRock, der weltweit größte Investmentmanager mit einem verwalteten Vermögen von rund 6,4 Billionen Euro und einer der weltweit größten Investoren in Banken und Unternehmen für fossile Brennstoffe, wurde von der EU jetzt damit beauftragt, an neuen Umweltvorschriften für Banken mitzuarbeiten.
Bei dem Auftrag handelt es sich um eine Studie, die klären soll, wie die EU-Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) am besten in die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) integriert werden können.
Eine Untersuchung der unabhängigen Analyseorganisation InfuenceMap für die britische Tageszeitung Guardian ergab, dass BlackRock noch im Oktober 2019 Aktien von Unternehmen für fossile Brennstoffe im Wert von knapp 80 Milliarden Euro kontrollierte, die 3,27 Milliarden Barrel an Reserven an fossilen Brennstoffen besaßen. BlackRock ist somit ein Top-Drei-Investor in allen acht der größten Ölfirmen der Welt und ein Top-10-Investor in den zwölf wichtigsten Banken der Welt.
Kein Wunder, dass die Entscheidung der EU-Kommission auf wenig Gegenliebe stößt. Katrin Ganswindt, eine Klima- und Energieaktivistin bei Urgewald, einer gemeinnützigen Umwelt- und Menschenrechtsorganisation, sagte gegenüber dem Guardian zu der Entscheidung: „BlackRock zum Berater der Europäischen Kommission für Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren zu ernennen, scheint ein bisschen so, als würde man den Fuchs den Hühnerstall bewachen lassen. Abgesehen davon, dass sie der weltweit größte Investor in fossile Brennstoffe sind, gehören sie auch zu den führenden globalen Finanziers der Waffenindustrie“.
Die EU-Kommission lässt sich laut dem Guardian die Studierend 550.000 Euro kosten. Ausführen soll den Auftrag die von BlackRock 2008 gegründete Financial Markets Advisory (FMA).