Dennis Meadows als Unterstützer
Dennis Meadows gilt als „Vater“ der Autorencrew, die das bahnbrechende Buch „Die Grenzen des Wachstums“ geschrieben hat. 1972 war das, also vor genau 50 Jahren. Seitdem ist der Mann als unermüdlicher Mahner unterwegs. Seine Stimme hat Gewicht. Die „Grenzen des Wachstums“ wurden in 30 Sprachen übersetzt, und mit seinen zahlreichen Vorträgen und Interviews hat Meadows ein Millionenpublikum erreicht. In Kürze finden sie unter „Unterstützer“ eine persönliche Auswahl der 20 besten Interviews von Dennis Meadows. Das letzte stammt vom 17. Februar 2022 und wurde dem SZ Magazin gegeben. Titel: „Der westliche Lebensstil wird nicht mehr lange fortbestehen“.
Es ist bemerkenswert, dass Meadows im Alter von 80 Jahren und nach so langer Zeit noch immer engagiert ist und weiter versucht, unsere Gesellschaft vor den zukünftigen Problemen zu warnen. Niemand hätte es ihm übel genommen, wenn er nach seinen weiteren Büchern „Die neuen Grenzen des Wachstums“ (1992) und „Das 30-Jahre Update“ (2004) endgültig die Flinte ins Korn geworfen hätte.
Mich hat immer seine klare Linie und die Botschaft in seinen Publikationen fasziniert, die sich nicht alleine an Wissenschaftler richtete. Seine logischen Erkenntnisse waren einleuchtend für jeden Menschen, interessant und lehrreich.
Ich hatte das Glück, Dennis Meadows am 4. 2. 2012 persönlich kennenzulernen. Im Amerikahaus in München sprach er zum Thema „ The Limits to Growth and the Future of Humanity“. Durch die Vermittlung von Joan Davis, einer guten Bekannten von Meadows, hatte ich die Möglichkeit, nach dem Vortrag mit ihm ein längeres persönliches Gespräch zu führen. Josef Braun, Bio-Landwirt und bekannt u.a. durch die Reportage „Der Bauer mit den Regenwürmern“, machte mich mit Joan Davis bekannt. Die schweizerische Biochemikerin, die leider 2016 verstarb, war neben der „klassischen“ Wissenschaft auch sehr engagiert in Fragen der Nachhaltigkeit und den Grenzen des Wachstums.
Was mir am meisten neben dem Gespräch mit Dennis Meadows bis heute in Erinnerung geblieben ist, ist sein lustiges aber sehr eindringliches Beispiel mit den „gekreuzten Armen“:
Die Erkenntnis daraus: alles ist möglich, wenn man nur umdenkt und bereit ist, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen.
Die Verbindung mit Dennis Meadows und Joan Davis riss nie ab. Ich erzählte ihm auch von den Plänen, die Maeva-Trilogie zu verfilmen, um die Idee einem größtmöglichen Publikum in kürzester Zeit nahe zu bringen. Daraufhin schrieb uns Dennis Meadows folgendes: „I am happy to learn that you are still involved in finding ways for people to imagine alternatives to the current disastrous course. I hope you will manage to make the film. I wish you success in that.“ Und er fügte hinzu, dass wir dieses Zitat selbstverständlich nutzen dürfen, wenn wir bei den Produzenten vorstellig werden. Schön, solche Mitstreiter zu haben.
Höchst bedauerlich, dass wir als Menschheit aus den Warnungen dieses beeindruckenden Mannes nur sehr wenig gelernt haben. Gewissenlos ist es allerdings, dass wir bis heute nicht einmal den kleinsten Versuch gestartet zu haben, um unsere Lebensweise radikal in Frage zu stellen. So haben wir ein halbes Jahrhundert ungenutzt verstreichen lassen.