50 Jahre „Die Grenzen des Wachstums“
Im März 1972 erschien ein Buch, das enormen Einfluss auf Politik und Wirtschaft nehmen sollte und in den Köpfen einer breiten internationalen Öffentlichkeit ein kleines Wunder bewirkte. „Die Grenzen des Wachstums“ waren der Wachmacher des letzten Jahrhunderts. Durch dieses Buch ist endgültig klar geworden, dass wir so wie bisher nicht weitermachen können, wenn wir den geraden Weg in den Ökozid nicht verlassen. Die Erkenntnis ist das eine, die notwendigen Initiativen, die nach dieser Erkenntnis zwingend erfolgen sollten, lassen aber nach wie vor auf sich warten, was uns an den Rand des Abgrunds gebracht hat. Der Equilibrismus hat in einem Sachbuch von 2004 etliche Alternativen aufgezeigt, sozusagen als freiwillige gedankliche „Anschubfinanzierung“. Wir waren nicht die ersten, aber nie hat jemand zuvor in diesem Umfang praktikable, sich ergänzende Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Und das für jeden Lebensbereich. Sir Peter Ustinov hat dies sehr früh erkannt und wurde unser Unterstützer.
Weitere Prominente folgten: Yehudi Menuhin etwa oder Thor Heyerdahl. (siehe „Unterstützer“) Besonders haben wir uns auch über die Unterstützung von Dennis Meadows gefreut, jener Dennis Meadows, der im Auftrag des Club Of Rome zusammen mit seiner Frau Donella, Jørgen Randers und William W. Behrens „The Limits to Growth“ (Die Grenzen des Wachstums) geschrieben hat.
Der Gründer und Vorsitzende des Equilibrismus e.V., Eric Bihl, hatte am 4.12. 2012 im Münchner Amerikahaus die Gelegenheit, Dennis Meadows nach seinem Vortrag „The Limits to Growth and the Future of Humanity” persönlich zu sprechen. Die Verbindung riss nie ab. Innerhalb des E-Mail-Austausches erzählte Bihl auch von den Plänen, die Maeva-Trilogie zu verfilmen, um die Idee einem größtmöglichen Publikum in kürzester Zeit nahe zu bringen. Daraufhin schrieb uns Dennis Meadows folgendes: „I am happy to learn that you are still involved in finding ways for people to imagine alternatives to the current disastrous course. I hope you will manage to make the film. I wish you success in that.“ Und er fügte hinzu, dass wir dieses Zitat gerne benutzen dürfen, wenn wir bei den Produzenten vorstellig werden. Es ist schön, wenn man solche Mitstreiter hat. Übrigens: der Equilibrismus e.V. ist genau halb so alt wie „Die Grenzen des Wachstums“. In diesem Jahr feiern wir unser 25jähriges Bestehen. Wer darauf anstoßen mag: sehr gerne.
Eine Kernidee des Equilibrismus kommt in diesem berühmten Zitat von Dennis Meadows perfekt und prägnant zum Ausdruck.
„Als Grund für den Zusammenbruch des industrialisierten Systems sehen wir vor allem, dass wir eine zur Umkehr wichtige geistige Grundvoraussetzung noch nicht erfüllt haben: die Abkehr vom anthropozentrischen Denken. Wir Menschen sind ein komplexes Teilsystem in einer Vielzahl von komplexen Systemen, die sich in langen Zeiträumen, in wechselseitigen Abhängigkeiten und in einem dynamischen Beziehungsgeflecht entwickelt haben. So, wie wir heute ganz selbstverständlich über das geozentrische Weltbild vor Kopernikus und Galileo nur spotten können, so werden wir hoffentlich bald zu einer holistischen Weltsicht finden, in der der Mensch seinen Platz im Ganzen erhält, und mit Verwunderung auf die Zeit zurückblickt, als er sich losgelöst über »den Rest der Schöpfung« gestellt sah.“
Dennis Meadows