REICHTUM DURCH VERZICHT
Thin Ice (deutsch „dünnes Eis“) ist eine schwedisch-isländisch-französische Fernsehserie, die ihre Premiere am 3. Februar 2020 im schwedischen Fernsehsender TV4 hatte. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte im Januar 2022 im SWR. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird die Geschichte um die entführte Besatzung des schwedischen Forschungsschiff Per Berger erzählt. Die Serie überzeugt unter anderem durch ihre atemberaubenden Landschaftsaufnahmen. Die Grönländer selbst nehmen intensiv am Geschehen teil und sind zudem in ihrer Muttersprache zu hören.
Der wahre Beweggrund für diese Serie aber ist ein politischer, der sehr stark daran erinnert was in dem Roman Das Südsee-Virus, dem zweiten Band unserer Maeva-Trilogie, bereits im Jahre 2013 ähnlich thematisiert wurde, nur das es damals nicht um Grönland sondern um Alaska ging. Während sich in der Erfolgsserie Thin Ice der „Arktische Rat“ in der grönländischen Stadt Tasiilaq trifft, bestehend aus den Außenministern von Dänemark, Russland, den USA, Kanada, Schweden, Finnland, Norwegen und Island, sind es im Südsee-Virus die Regierungschefs von Russland, Dänemark, Kanada und den USA. In beiden Fällen geht es darum, ob man es sich im Zeichen des galoppierenden Klimawandels noch leisten kann, die gigantischen Ölvorkommen, die unter der Eisdecke lagern, zu fördern und damit den endgültigen Kollaps des Weltklimas zu riskieren. Die Hoffnung, dass sich die Länder darauf einigen, das Öl im Boden zu belassen, dass sich somit bei allen Beteiligten die Einsicht durchsetzt, dass der eigentliche Reichtum im Erhalt der Natur zu finden ist, und nicht in deren Zerstörung, schwindet mit zunehmender Verhandlungsdauer, da sich die wirtschaftlichen Interessen wieder einmal als stärker erweisen. Immerhin lagern unter dem Grönlandeis schätzungsweise 90 Milliarden Barrel Öl, deren Förderung eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes bewirken würde. Im Südsee-Virus sprechen wir von 64 Milliarden Barrel Öl, die in Alaska gefördert werden könnten.
Die Idee des Equilibrismus, Reichtum anders zu interpretieren, als in Dollars oder Petrodollars, wird sowohl in der Serie, erst recht aber im Buch sichtbar und scheint allmählich auch Eingang in die Köpfe der Medienschaffenden zu finden. Aus diesem Grunde bemühen wir uns weiter um die Verfilmung der Maeva-Trilogie, die an der Schwelle des Ökozids genau diese Botschaft ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu transportieren versucht
Aber lesen Sie selbst, was im Südsee-Virus auf den Seiten 83 – 91 zu dem Thema gesagt wird.
Auszug aus Südsee-Virus Seite 83-91