Privatisiert das Wasser, und zwar schnell!
„Zuerst kommt der Bailout, dann der Ausverkauf der Existenzgrundlagen“ titelten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten am 18. Januar 2013. Grund: Die EU treibt in den Schuldenstaaten die Privatisierung der Wasserbetriebe voran. In Portugal ist das Wasser seither 400% teurer und ungenießbar. Auch in Deutschland sind erste Bestrebungen in diese Richtung zu erkennen. In England sind die Chinesen ins große Wassergeschäft eingestiegen.
Eine wahrhaft alarmierende Tendenz. Die perverse Geldscheffelei der Kapitalgangster löste im Internet prompt einen Shitstorm aus. Es wurden zahlreiche Petitionen „eingereicht“, die von zehntausenden empörter Bürger auch brav unterschrieben wurden. Auch ich habe so einer Petition per Mausklick zugestimmt. Sie wird nichts nützen. Wie so vieles, was wir auf diese Weise retten wollten und was dann doch unrettbar verloren war.
Inzwischen habe ich kein Problem mehr damit. Wenn wir die Sache einmal anders herum denken, könnte die Privatisierung des Wassers und damit seine enorme Verteuerung sogar ein Segen sein. Wasser, daran besteht wohl kein Zweifel, ist das kostbarste Gut auf Erden. Und Wasser wird knapp. Durch einen unverschämten industriellen und privaten Verschleiß. Um diesen Verschleiß zu drosseln – und das wird notwendig sein, wenn Wirtschaft und Umwelt nicht austrocknen wollen – muss man extrem an der Preisschraube drehen. Von staatlicher Seite wird das nicht geschehen. Eine Regierung, die den Wasserpreis anheben würde, kann sich bei der nächsten Wahl verabschieden. Also muss das Wasser in die Hand der Gangster, die sich in diesem Fall vermutlich gehörig verspekulieren werden. Warum? Weil die Menschen ihren Wasserverbrauch tatsächlich überdenken würden, falls das kostbare Nass nicht mehr zum Spottpreis zur Verfügung steht.
Nun könnte man einwenden, dass es schon beim Benzin nicht funktioniert habe, egal wie stark an der Preisschraube gedreht wurde. Tja, liebe Leute, Benzin ist fürs Auto, Wasser ist für den Menschen… Die Reinlichen unter uns duschen dann eben nur noch alle vierzehn Tage anstatt jede Woche, wo ist das Problem? Solche Schweine, dass wir uns jede Woche duschen müssen, sind wir nun auch nicht. Den Kindern werden bei das schon beibringen, die lernen schnell.
Fazit: Man muss die Menschen zu einem umweltbewussten Verhalten zwingen, wenn sie überleben wollen. Die Wasserreserven jedenfalls würden in der Hand privater Wasserversorger mindestens doppelt so lange halten…