Die größte Utopie ist zu glauben, dass wir einfach weitermachen können, wie bisher
Laut den Vereinten Nationen tummeln sich 2050 bis zu 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Im Interview mit dem Internetradio detektor.fm stellt Eric Bihl den Equilibrismus als Modell für eine moderne Gesellschaft im Einklang mit der Natur vor.
Wovon ernähren sich über neun Milliarden Menschen, wo sollen sie wohnen und wohin mit ihrem Abfall? Diese und weitere Fragen gab die Redaktion von detektor.fm in ihrer Sendereihe „Leben im Jahr 2050“ an Experten weiter. Darunter auch an Eric Bihl, der im Interview die Notwendigkeit für einen vollständigen Paradigmenwechsel erläutert und die nächsten möglichen Schritte skizziert.
Das Modellprojekt des Equilibrismus soll als sozio-ökologisches Schaufenster entstehen, denn wir müssen auf vielen Ebenen neue Wege beschreiten: Unser westliches Wirtschaftssystem mit seinem Zwang unendlich zu wachsen vernichtet nicht nur unsere Lebensräume, sondern vergeudet unwiederbringlich Rohstoffe und hinterlässt meist giftigen Müll, so Bihl. Es käme auf die nächsten zehn bis zwanzig Jahre an, in denen man beweisen könne, dass wir die natürliche Vielfalt bewahren und gleichzeitig Wohlstand genießen können. Daher sei es essentiell, eine Modellregion zu erschaffen, in der sich die einzelnen sozio-ökologischen Alternativen frei entfalten können. Die dadurch gewonnenen Erfahrungen seien wichtige Bausteine für den notwendigen Wandel auf der ganzen Welt. Dieser Wandel ist laut Bihl unvermeidlich, das „Wie“ liegt jedoch weitgehend in unseren Händen. Die eigentliche Frage sei, ob wir den Mut aufbringen, Altes hinter uns zu lassen und einen Neuanfang zu wagen.
Eric Bihl berichtet im Radiobeitrag auch von der derzeitigen Dynamik auf Rapa Iti, neben der unabhängigen Insel Niue einer der möglichen Standorte des Modellprojekts. Das komplette Interview können Sie bei dem gerade mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichneten » detektor.fm hören.