Wie der Zufall so spielt… Kaum hatte ich die Watson-Meldung in diesen Blog gestellt, sah ich auf Kinowelt TV den Dokumentarfilm „Ocean Warrior“, in dem der Filmemacher Peter Brown in spektakulären Bildern den Kampf Watsons gegen die bedenkenlosen Meeresplünderer aus Japan, Taiwan und anderswo dokumentiert. Da Watsons Schiff, die  „Sea Shephard“ , zu langsam ist, um zum Beispiel fliehende Treibnetzfischer zu verfolgen, hat er sich in den Neunziger Jahren ein ausrangiertes Schnellboot der US-Marine zugelegt. Es trägt den Namen „Edward Abbey“.

Edward Abbey? Richtig! So hieß doch mein amerikanischer Lieblingsautor! Edward Abbey (1927-1989) zählte zu den sogenannten“Nature-Writern“, die sich in ihren Werken ausschließlich der Schönheit der Natur widmen. Inzwischen ist aus Amerikas „Nature-Writern“ eine Bande zorniger Protestschreiber geworden, deren Engagement nicht hoch genug einzuschätzen ist. Edward Abbey gilt als Vater dieser Bewegung. Mit seinem 1975 erschienenen Roman „The Monkey Wrench Gang“ (deutsch: „UniversalSchraubenSchlüsselBande“, rororo) hat er all jenen Mut gemacht, die keine Lust mehr hatten, sich widerstandslos der gigantischen Naturzerstörung zu unterwerfen.

In dem Buch beschreibt Abbey, wie eine Gruppe von Umweltschützern durch die Staaten tourt, um Industriebetriebe lahmzulegen – durch Sabotage. „The Monkey Wrench Gang“ hat den Öko-Terrorismus in gewissen Kreisen hoffähig gemacht. Dave Foreman, Gründer der radikalen Umweltschutzgruppe  „Earth First“, gestand, dass ihn Abbeys Motto „Keine Kompromisse in der Verteidigung von Mutter Erde!“ zutiefst inspiriert habe. Foreman, der zuvor als Umweltgutachter der Wilderness Society tätig war, fühlte sich nach der Lektüre von „The Monkey Wrench Gang“ aufgerufen, sich anders als bisher einzubringen. Mit „Earth First“ gründete er 1979 ein internationales Netzwerk  von radikalen Umweltgruppen, die durch spektakuläre direkte Aktionen auf sich aufmerksam machen. Der verstellbare Schraubenschlüssel (engl. monkey wrench) wurde zum Markenzeichen von Earth First (siehe Grafik).

Dass Paul Watson Edward Abbey auf seine Art ein Denkmal setzt, gefällt mir.