Der Mann mit der Wasserkanone: gefasst!
Die Deutschen Behörden sind sich wieder einmal nicht zu blöd, der Weltöffentlichkeit ihr Verständnis von Recht und Ordnung zu demonstrieren. Am Frankfurter Flughafen vollstreckten sie jetzt einen acht Jahre alten (!) internationalen Haftbefehl aus Costa Rica (sic!) und nahmen einen der bekanntesten Tierschützer der Welt fest: Paul Watson.
Der gebürtige Kanadier ist einer der Mitbegründer von Greenpeace. Er hat die Organisation aber schnell wieder verlassen, als ihm klar wurde, dass es sich bei Greenpeace um eine Alibi-Veranstaltung handelte, mit der sich die „kritische Masse“ Absolution erteilen wollte. Watson gründete die Sea Shepherd Conservation Society und kämpft seitdem auf offener See gegen Walfänger und andere Meeresausbeuter. Eigentlich sollte man dem Mann den Nobelpreis verleihen, er ist einer der ganz wenigen couragierten Menschen, die sich dem zerstörerischen Wahn unserer Konsumgesellschaft unter Einsatz ihrer Finanzen und ihres Lebens entgegen stellen.
Der 61-Jährige war unterwegs nach Frankreich, als er letzten Sonntag bei seiner Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen in Gewahrsam genommen wurde. Ihm werde „Eingriff in den Schiffsverkehr“ vorgeworfen, sagte ein Sprecher der hessischen Staatsanwaltschaft. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem Jahr 2002 in guatemaltekischen Gewässern: Damals soll der gebürtige Kanadier die Crew eines Schiffes aus Costa Rica bedroht und mit einer Wasserkanone (!!!) angegriffen haben. Während andere Länder den Haftbefehl jahrelang stillschweigend ignorierten, führten die Deutschen den Mann mit der Wasserkanone nun mit stolz geschwellter Brust vor. Was für ein Fahndungserfolg! Nach all den Pleiten gegen die rechtsradikalen Nazimörder fühlt sich das richtig gut an…
Foto: Witty lama – Wikipedia (Lizenz: CC BY-SA 3.0)