Rapa Iti ruft
In Französisch-Polynesien könnte die Modellregion entstehen, die Dirk C. Fleck in den beiden Equilibrismus-Romanen beschrieben hat. Die höchsten politischen Gremien der Insel Rapa Iti – Rat der Weisen, Hüter der Erde und Bürgermeister Tuanainai Narii – haben Vertreter des Vereins eingeladen und sich in offiziellen Schreiben für eine vollständige ökologische Wende ausgesprochen. Sie wünschen sich, dass in ihrer Heimat das weltweit einzigartige Pilotprojekt Wirklichkeit wird.
Als nächsten Schritt möchte der Verein daher in den kommenden Wochen einen Erneuerbare-Energie-Experten entsenden, um vor Ort eine erste Machbarkeitsstudie für eine der fünf Lebensgrundlagen zu erstellen. Dafür bringt der gemeinnützige Equilibrismus e. V. mit Hilfe von Sponsoren und Spendern mehrere tausend Euro für das Erstellen der Studie, Reisekosten und benötigtes Informationsmaterial auf. Wer bislang auf einen konkreten Grund gewartet hat einen finanziellen Beitrag zu leisten, der kann dies jetzt gerne tun.
Tatkräftig unterstützt wird die Arbeit des Experten vor Ort durch die » Equilibrismus-Botschafterin Roti Make, die auf Rapa Iti lebt. Darüber hinaus sollen alle Einwohner zu dem Vorhaben befragt werden – auch diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen ausgewandert sind. „Ebenso wie die ständigen Bewohner sollten sie ein Mitspracherecht haben, was in ihrer Heimat geschieht“, sagt Eric Bihl. Schließlich ist die direkte Demokratie Teil des Equilibrismus-Konzepts und soll daher von Anfang an eine Rolle spielen.
Zum Glück verbreiten sich gute Nachrichten schnell: Die aktuelle Ausgabe der Schrot & Korn hat dem möglichen Modellprojekt auf Rapa Iti einen ausführlichen Artikel gewidmet. Neben Rapa Iti existieren weitere Standorte, an denen Modellprojekte gestartet werden könnten. Einer davon ist der unabhängige Inselstaat Niue, der etwa 2.400 Kilometer nordöstlich von Neuseeland liegt. Erste Kontakte mit Premierminister Toke Talagi und Staatssekretär Richard Hipa sind geknüpft. Ende Februar hat ein Vertreter des Equilibrismus e. V. auf einer Recherchereise vor Ort die Möglichkeiten ausgelotet und viele Gespräche geführt. Auch ein extraterritoriales Gebiet auf Island ist eine Option, ebenso kommen private Inseln für die in den Equilibrismus-Romanen beschriebenen Modellprojekte in Betracht.