Ein Sack voller Flöhe
Bevor es mit meinem neuen Buch in den Endspurt geht, will ich euch einen kleinen Zwischenbericht geben. 25 deutsche Spitzenjournalisten zu animieren, an dem Projekt teilzunehmen, war schon anstrengend genug. Nicht, dass man die Idee nicht attraktiv gefunden hätte, aber offensichtlich sind die Terminkalender dieser Leute auf Monate hinaus gespickt voll. Es bedurfte also einiger Überredungskünste. Der zweite Schritt, nämlich die Terminierung der Gespräche, gestaltete sich entsprechend schleppend. Häufig wurde in letzter Minute verschoben und die schönen Spartickets, die man ja rechtzeitig buchen muss, waren wertlos.
Abgesehen davon, dass meine Gesprächspartner über ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilt waren, was Reisestress pur bedeutete, hatte ich mich, einem guten journalistischem Brauch folgend, dazu verpflichtet, die Endfassung zur Autorisierung vorzulegen. Ich hätte nie gedacht, welche Mühe es macht, die Texte wieder einzusammeln. Einige blieben, obwohl allenfalls Marginalien zu ändern waren, monatelang liegen und mussten über Mahn-Mails der freundlichsten Art zurückbeordert werden. Es war ein Gefühl, als würde man einen Sack Flöhe hüten. Nun habe ich ja selbst jahrzehntelang in Redaktionen gearbeitet. Daher weiß ich, dass Redakteure nichts mehr ärgert, als wenn ein Interviewpartner nicht in ihrem (Zeit-)Sinne spurt. Umgekehrt scheint das nicht so wichtig zu sein….
In dem Buch ist die Crème de la Crème des deutschen Journalismus versammelt. Die Gespräche waren durchweg angenehm und inspirierend. Daher danke ich allen Kollegen, die sich dafür Zeit genommen haben, von Herzen. Es wird ein gutes Buch. Nur der Titel steht noch nicht fest. Der Arbeitstitel „Das Titanic-Projekt“ ist Makulatur, aber ich bin sicher, dass die Kreativabteilung des Hoffmann und Campe Verlags die richtige Titelformel finden wird. Ende März ist Deadline. Drückt mir die Daumen, dass sich auch weiterhin alles zum Guten fügen wird.