1931: Tahiti-Projekt fast Wirklichkeit
Aus der Münchener Zeitung vom 1.11.1931
Als der erste Weltreisende James Cook nach dem heutigen Tahiti kam, nannte er diese Inselgruppe, die weltverloren in der Südsee liegt, die „Freundschaftsinsel“, weil die Eingeborenen ihn und seine Reisegefährten mit rührender Gastfreundschaft aufgenommen hatten. Geradezu paradiesische Zustände hat Cook dort vorgefunden. Das Paradies ist verschwunden, dafür aber hat sich dort jetzt die Zivilisation und mit ihr die Weltwirtschaftskrise eingefunden.
Nun kommt uns aus diesem Thule des Südens die Nachricht, daß die Eingeborenen in ihrer Hauptstadt Papeete einen Kongreß zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise abgehalten haben, auf dem sie beschlossen, daß Übel mit der Wurzel auszurotten. Die Tahitianer haben richtig erkannt, daß die Krise eine Folgeerscheinung der Zivilisation und ihrer Technik ist. Daher wurde eine Resolution angenommen, nach der alle Maschinen, Autos und Dampfschiffe auf Tahiti zu vernichten sein. Auf die Kunde davon hat die französische Regierung der Kolonie sofort einen größeren Wirtschaftskredit gewährt. Probatum est!