Antwort aus dem Non-fiction-Department
„Interview mit der Presse“ – ich schreibe dieses Buch, weil ich in den Medien ein gewaltiges Defizit ausmache, was den Umgang mit den großen Problemen angeht, die wir als Globalgesellschaft in aller kürzester Zeit lösen müssen, wenn wir noch eine Zukunft haben wollen.
Inzwischen ist es mir gelungen, 28 der wichtigsten und namhaftesten Medienvertreter Deutschlands für das Projekt zu interessieren, vom Chefredakteur der Bild-Zeitung bis zum Chefredakteur vom Greenpeace-Magazin. Dass sich bei einem solchen Thema mit einer solchen Promi-Riege die Verlagssuche schwierig gestaltet, hätte ich allerdings nicht vermutet. Nun, die Buchverlage sind ja auch Teil der Medienlandschaft, warum sollte das Bewusstsein in ihnen ausgeprägter sein als im Print oder Fernsehen? An dieser Stelle möchte ich die die Reaktion des Rowohlt-Verlages (eine der renommiertesten Häuser Deutschlands) wiedergeben, die genau das zu belegen scheint. Der Verlag erhielt ein Kurzexposé sowie die Namensliste und reagierte folgendermaßen:
Lieber Herr Fleck,
Leitung Lektorat Sachbuch / Chief-Editor Non-fiction Department
Hier meine Antwort:
Es ist ja in Ordnung, wenn Rowohlt an einem vorgeschlagenen Thema kein Interesse hat. Aber dass Sie „die Konturen“ des Buches nicht zu erkennen vermögen, überrascht mich schon. „Wie definieren die Verantwortungsträger in den Redaktionsstuben ihre Rolle gegenüber den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit und welche Rolle haben die Medien ihrer Meinung nach dabei in Zukunft zu spielen?“ Ich weiß nicht, was daran missverständlich sein soll. Unser Leben auf diesem Planeten ist dabei, sich dramatisch zu verändern, das dürfte sich herum gesprochen haben. An erster Stelle ist natürlich die vom Menschen verursachte Öko-Katastrophe zu nennen, die viel schneller galoppiert, als noch vor wenigen Jahren prognostiziert. Der Klimawandel ist nur ein Aspekt, aber allein er wird enorme Auswirkungen auf unser politisches, wirtschaftliches, soziales und kulturelles Leben haben. Aber ich erspare Ihnen einen Vortrag an dieser Stelle. Nur so viel: Was würden Eltern tun, wenn ihr Kind auf die Autobahn läuft? Sie würden es vermutlich lautstark, wenn nicht schreiend auffordern, umzukehren. Aber wie verhalten wir uns als Gesellschaft, als Tätergeneration? Wir kriegen nicht einmal mit, auf welch gefährlichem Terrain sich unsere Kinder bewegen. Und falls es doch mal einer bemerkt, kann er sich in der Spaßgesellschaft unserer Tage kaum noch Gehör verschaffen. Und plötzlich macht es BUMMM!!!!