Der Hass der Humanisten
Dass die wachen Geister schon weit vor uns eine gewisse Skepsis gegenüber der menschlichen Rasse an den Tag gelegt haben, beweist der folgende Text des großen russischen Dichters Dostojewski, der wie alle Verzweifelten natürlich ein glühender Humanist war.
Die Menschheit ist in zwei ungleiche Teile zu teilen.
Der kleinere Teil, etwa ein Zehntel der Gesamtheit, erhält allein
die persönliche Freiheit und das unbeschränkte Recht über
die anderen neun Zehntel. Diese neun Zehntel sollen aber ihre
Persönlichkeit vollkommen einbüßen und zu einer Art Herde
werden, um bei grenzenlosem Gehorsam durch eine Reihe von
Wiedergeburten die ursprüngliche Unschuld wieder zu gewinnen,
wenn sie auch, nebenbei bemerkt, werden arbeiten müssen.
F.M. DOSTOJEWSKI
(1821-1881)
Was würde wohl geschehen, wenn man diese Worte heute zur Debatte stellen würde? Es würden sich mal wieder diejenigen vor Empörung überschlagen, die unmittelbar oder mittelbar an dem ruinösen Geschäft beteiligt sind, dass unsere Erde in eine faulige Geschwulst zu verwandeln droht. Und die die Macht haben, es weiter zu betreiben.
Was würde wohl geschehen, wenn man diese Worte heute zur Debatte stellte? Es würden sich mal wieder diejenigen vor Empörung überschlagen, die unmittelbar oder mittelbar an dem ruinösen Geschäft beteiligt sind, dass unsere Erde in eine faulige Geschwulst zu verwandeln droht. Und die die Macht haben, es weiter zu betreiben. Wie sagte ein anderer Dichter aus der Riege der Hellseher in einem seiner Gedichte:
Ich weine vor euch.
Oh ja! Meine Augen werden sich mit Tränen füllen.
Und wenn ihr vorbei gegangen seid, werden meine Tränen nicht aufhören,
da ich weiß, zu welchen Schlünden ihr wandert!
Max Jakob
(1876-1944)