Meinungsmacher im Abseits
Während die „Junge Freiheit“ (Wochenzeitung fuer Politik und Kultur aus Berlin, wie sie sich nennt, und laut Wikipedia Sprachrohr der „neuen Rechten“), in ihrer Ausgabe vom 8. Juni in einem längeren Artikel süffisant über die grüne Trendwende herzieht, hält ein Leser knallhart dagegen – mit den schlagenden Argumenten aus „GO!“.
Hier einige Auszüge aus dem Zeitungsartikel:
Man spricht wieder von der Diktaturgefahr in Deutschland. Die zwinge die Bürger zu Biosprit, Wärmedämmung und Solarstrom – Widerstand ist zwecklos. „Wir bewegen uns in Richtung Ökodiktatur“, zitiert die Sonntagszeitung FAS den Ökonomen Carl-Christian von Weizsäcker. Sendungsbewußtsein, der Trieb zur Gleichmacherei und die zwanghafte Einmischung in alle Lebensbereiche gehört ebenfalls dazu. Und natürlich duldet totalitäres Denken keinen Widerspruch, weil die jeweils zugrundeliegende Ideologie ja im alleinigen Besitz der Wahrheit und des Schlüssels zum irdischen Paradies oder zur Abwendung der Apokalypse ist. Wo’s langgeht, weiß nur eine „ethische Elite“. Und wer nicht glauben will, daß Kohlendioxid am drohenden Weltuntergang schuld ist und „reduziert“ werden muß, koste es, was es wolle, der ist eben ein Verräter, ein „Klimaleugner“, oder verrückt und muß zum Verstummen gebracht werden. Oder umerzogen werden: Zum Mülltrenner, Gebäudedämmer, Glühbirnenabschaffer, CO2-Vermeider, Nichtraucher, Vegetarier, Ökostromsubventionierer. Die Programme jagen einander.
Hier die Antwort des Lesers, der sich von den rechten Meinungsmachern nicht so schnell verarschen ließ:
2040 – wenn fast nichts mehr geht. „Wenn wir weitermachen wie bisher, wird nichts so bleiben wie es ist!“ – Seit einigen Jahrzehnten sind wir gewarnt. Der Autor führt uns in das Jahr 2040: Man hat so weitergemacht. Die Umwelt ist ziemlich am Ende, die Rohstoffe sind weitgehend verpulvert. Wirbelstürme verteilen Giftmüll-Staub, fruchtbare Böden werden durch Überschwemmungen hinweggespült und in den tropischen Regionen vernichtet die harte UV-Strahlung den meisten Pflanzenwuchs.
In den westlichen Industriestaaten versucht ein ökologischer Umsturz die letzten Lebensgrundlagen der Menschheit zu retten. Die Konzerne werden zerschlagen, Schlachthöfe und Zoos dichtgemacht. Das private Autofahren und die Errichtung neuer Bauwerke sind verboten. „Sie hatten gar keine andere Wahl. Diese Revolution wurde ihnen von der röchelnden Natur aufgezwungen…Weite Teile dieses Planeten gleichen einem Friedhof“ – begründet Informationsminister Martin Heiland die drastischen Maßnahmen. Zwar muss niemand in den GO!-Staaten (Global Observer) hungern, niemand ist ohne Arbeit und Wohnung. Ansonsten bietet das Leben aber nur noch wenig Annehmlichkeiten. Wer nicht sparsam mit seinem Stromkontingent umgeht, sitzt abends im Dunkeln.
Bereits vor 18 Jahren erschien dieses Buch – diese düstere Zukunftsvision erscheint aus heutiger Sicht aber nur noch realistischer.
GO! – Die Öko-Diktatur
Dirk C. Fleck
Rasch und Röhring Verlag, Hamburg 1993
Herbert Weiß
Wann endlich begreifen wir, dass ein Weitermachen wie bisher automatisch in ein totalitäres Schweinesystem führt? Wer die verordnete Reduzierung des CO2-Ausstoßes als unerträglichen Zwang begreift, darf sich über die Maßnahmen, die uns in nicht allzu ferner Zukunft von Staatswegen vermutlich erwarten, nicht wundern – der befördert sie geradezu.
Und noch etwas: Die Weinerlichkeit der Tätergenerationen geht mir auf den Geist! Sie sind ja noch nicht einmal zu einem Konsens über das fähig, was sie angerichtet haben. Geschweige denn zu einer radikalen Kehrtwende, wie sie beispielsweise im „Tahiti-Projekt“ oder MAEVA! beschrieben wird. Wer es geschafft hat, aus nicht zu überbietendem Eigennutz in nur siebzig Jahren den Planeten zu plündern, wer für seinen kurzfristigen Konsumrausch auf Jahrtausende hinaus ein strahlendes Erbe hinterlässt, wer in Kauf nimmt, dass es seinen Kindern und Enkelkindern extrem schlechter gehen wird als ihm selbst, der hat jedes Recht verwirkt, Beschwerde einzulegen, wenn mit regiden Mitteln versucht werden sollte, seinem Treiben Einhalt zu gebieten. Eine Ökodiktatur ist per se gerecht, sie ist nichts weiter als ein politischer Notwehrreflex. So etwas kann man nicht mit herkömmlichen moralischen Maßstäben messen. Moral taugt nichts angesichts des kollektiven Untergangs. Die ganze Jaulerei im Vorfeld ist lächerlich und beschämend, solange ein Sinneswandel nicht erkennbar ist!