Das „Tahiti-Projekt“ und MAEVA! sind alles andere als Science Fiction
Und wieder einmal scheint sich zu bewahrheiten, was im „Tahiti-Projekt“ und in MAEVA! literarisch hochgerechnet wurde.
Während das Greenpeace-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe über die Begehrlichkeiten der Industrieländer hinsichtlich der Manganvorkommen berichtet, die zwischen Chile und und Polynesien in der sogenannten Clippertin Fracture Zone auf dem Meeresgrund liegen (Wir erinnern uns: im „Tahiti-Projekt“ schürfen die USA und China illegal in den polynesischen Hoheitsgewässern danach), berichtet jetzt die österreichische Tageszeitung DIE PRESSE ausführlich über den sich anbahnenden Konflikt zwischen Dänemark, Russland, den USA und Kanada, was die Rechte an den Rohstoffvorkommen unter dem arktischen Eis betrifft, dass sich unter dem Einfluss der zunehmenden Erderwärmung schneller verflüchtigt als angenommen. Hier ein Auszug aus dem Bericht der PRESSE und anschließend ein Auszug aus MAEVA! zum selben Thema:
Der Pol gehöre geologisch zum Kontinentalsockel Grönlands und somit unter dänische Hoheit, meint die Regierung in Kopenhagen. In einer neuen „Arktis-Strategie“, die im Juni publiziert werden soll, will Kopenhagen erstmals die Einbeziehung des Nordpols in die „dänische Reichsgemeinschaft“ zum politischen Ziel erklären. (…) Damit kommen die Dänen mit den anderen Anrainern des Polarmeers, die dort ausschließliche Wirtschaftszonen eingerichtet haben (die USA, Russland, Kanada, Norwegen), in Konflikt – vor allem mit Russland, das den Pol mehrfach explizit als russisches Territorium bezeichnet hat. Auch Kanada beansprucht den geografischen Nordpol.
In MAEVA! heißt es auf Seite 82:
Das inoffizielle Treffen der vier Regierungschefs von Russland, Dänemark, Kanada und den USA im Liwadija-Palast von Jalta lief entspannter ab, als es der Anlass vermuten ließ. Die Herren waren während der vergangenen zwei Tage sichtlich um Kontenance bemüht. Am leichtesten fiel dies dem Russen Dimitri Nowikov, der im Poker um die Gas- und Ölvorkommen des Nordpolarmeeres die besseren Karten besaß. Nach jahrelangem Gezerre war die Festlandsockelkommission der UNO schließlich den russischen Vorstellungen gefolgt und hatte den 370 Kilometer breiten Lomonosov-Bergrücken, der sich in einer Tiefe von dreieinhalb Kilometern von Sibirien am Nordpol vorbei über 1800 Kilometer bis Grönland und den kanadischen Ellesmere Inseln erstreckte, dem Riesenreich als Staatsgebiet zugesprochen. Damit war festgeschrieben, dass allein die Russen die Rechte an den natürlichen Ressourcen des Sockels besaßen. Uneins war sich die Kommission lediglich in der exakten Festlegung der Außengrenze. Nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1982 endete eine Staatsgrenze dort, wo ein Festlandsockel geologisch in den Tiefseeboden überging, in vier- bis fünftausend Meter unter dem Meeresspiegel. Um diese Grenze zu bestimmen, hätte es aber eines gewaltigen wissenschaftlichen Aufwandes bedurft, den die Anrainerstaaten bisher immer gescheut hatten. Also stützten die USA, Dänemark und Kanada ihre Ansprüche auf die Tatsache, dass sich in dem von Moskau reklamierten unterseeischen Lomonosov-Ridge langgestreckte Tiefseebecken befanden, die sich geologisch vom Rest des Sockels unterschieden und mithin nicht zum Territorium Russlands gezählt werden konnten.
Ich weiß schon, warum ich dem Verlag gegenüber darauf bestanden habe, MAEVA! nicht, wie beim „Tahiti-Projekt“ geschehen, als Science Fiction-Roman zu vermarkten…