Von alleinerziehenden Müttern und apokalyptischen Ökopaxen
In ihrer heutigen Ausgabe geht die BILD-Zeitung den SPIEGEL an. Auf Seite 2 darf sich Professor Norbert Bolz einmal kräftig austoben. Zitat:
Heute dominiert (im SPIEGEL) der Ton frustrierter, alleinerziehender Mütter und apokalyptischer Ökopaxe. So ist aus dem Sturmgeschütz der Demokratie das Zentralorgan der politischen Korrektheit geworden. Mit einem Wort: Der SPIEGEL ist kastriert.
AU! Frustrierte, alleinerziehende Mütter und apokalyptische Ökopaxe bilden laut Bolz also den Grundstock politischer Korrektheit in diesem unserem Lande! Wenn dem so wäre, sehe die Republik aber anders aus! Für die frustrierten, alleinerziehenden Mütter kann ich nicht sprechen, wohl aber für die apokylyptischen Ökopaxe. Ich bin einer der Schlimmsten von ihnen und meine Erfahrung mit dem Nachrichtenmagazin von der Brandstwiete stützen die gebolzten Behauptungen in keiner Weise. Zwar hatte der SPIEGEL vor kurzem mit mir ein Interview geführt (siehe den unten stehenden Blogeintrag „Als Autor interessiert mich nur noch der Ökozid“), es aber kurz vor Erscheinen mit der Begründung gekippt, man könne das Gerede der Weltverbesserer nicht mehr hören. So etwas ist politisch korrekt, Herr Professor!
Norbert Bolz ist übrigens Medien- und Kommunikationstheoretiker sowie Designwissenschaftler. Was immer das ist. Zu den rechten Schlüssen führt es jedenfalls nicht. Prof. Bolz lehrt an der TU Berlin.