Die Ignoranz der Katastrophe wird den großen Medien auf die Füße fallen
Einige Worte zu meiner Lesereise mit MAEVA! Ich bin gerne mit ihr in der Republik unterwegs, wenngleich dieser Zickzackkurs durch Deutschland ganz schön anstrengend ist. Köln, Nürnberg, Köthen, Hamburg (dreimal) Berlin (dreimal), Kassel, Gummersbach, Juist, Uelzen, Stuttgart, Freiburg… (um nur einige Stationen zu nennen). Aber natürlich freut es mich, dass das Buch auf extrem wachsendes Interesse stößt. Obwohl der Verlag wenig hilfreich ist. Er verfügt einfach nicht über die Mittel, den Titel im Buchhandel zu promoten.
Dennoch scheint es so, als würde sich MAEVA! ihren Weg von ganz alleine zu den Menschen bahnen. Das wäre vor einigen Jahren so noch nicht möglich gewesen. Es zeigt aber, dass das Problembewusstsein in der Öffentlichkeit gewachsen ist, dass sich immer mehr Leute Gedanken darüber machen, wie wir den verheerenden globalen Entwicklungstrends entgegenwirken können, die uns die Zukunft zu verhunzen drohen.
Die Veranstaltungen gehen denn auch weit über eine pure Buchlesung hinaus. Selten habe ich so spannende und profunde Diskussionen erlebt, wie auf dieser Reise. Ich bin überrascht, wie präzise die Leute inzwischen in der Lage sind, ihre Sorgen zu formulieren, wie stark der Wunsch nach positiven Alternativen zu spüren ist. Wobei sich das Publikum nur noch zum Teil aus der ohnehin informierten Ökoszene rekrutiert. Es ist die bürgerliche Mitte, die wach geworden ist. Das Vertrauen in die Konzepte, die uns eine von Wirtschaftsinteressen korrumpierte Politik anzubieten hat, ist erkennbar beschädigt. Und das ist gut so, das macht Hoffnung.
Die Einzigen, die das noch nicht mitbekommen haben, sind die Mainstreammedien. Das Mediengeschäft ist eben in erster Linie ein Geschäft und so schielt man weiter auf Einschaltquoten und Auflagenzahlen, anstatt seiner Verantwortung nachzukommen. Die Herrschaften begreifen sich inmitten des Ökozids immer noch als Teil der Unterhaltungsindustrie, sie gewichten falsch. Diese Ignoranz wird ihnen in absehbarer Zeit auf die Füße fallen.
Der größte Meinungsbildner ist inzwischen ohnehin das Internet. Die Vernetzung im Internet funktioniert hervorragend. Im Internet werden die Leute nicht länger zu reinen Konsumenten degradiert, sie werden nicht ausgeschlossen, sondern haben die Möglichkeit, sich aktiv an der öffentlichen Diskussion zu beteiligen. Davon wird in Zukunft eher noch vermehrt Gebrauch gemacht. Ohne das Internet wäre MAEVA! kaum wahrgenommen worden, so aber erkämpft sie sich auch ohne die Unterstützung der großen Medien ihren „Markt“. Wisst ihr, warum mich das freut? Weil der Roman die Geschichte einer Frau erzählt, die erst durch das Internet zur weltweiten Hoffnungsträgerin avanciert!
PS: Nach den Zeitschriften natur+kosmos und Raum&Zeit wird nun auch das Greenpeace-Magazin in seiner Juni-Ausgabe mit einer großen Geschichte zum Tahiti-Projekt und MAEVA! erscheinen.