Maevas Medium ist das Internet
Ein Buch ist immer auch eine Persönlichkeit. MAEVA! ist es im besonderen Maße. Nicht dass sie sonderlich kompliziert wäre oder gar zickig, im Gegenteil, sie ist selbstbewusst, stolz, sanft, sensibel und sendungsbewusst. Deshalb hatte ich keinen Zweifel daran, dass sie ihren Weg zu den Lesern auf dem direktesten Wege gehen würde. Jetzt aber scheint sie sich ein wenig zu zieren und Gefallen daran zu finden, auf verschlungenen, fast unergründlichen Pfaden zu wandeln. Dabei waren wir uns doch einig, dass die Zeit reif ist für eine Jeanne d´Arc der Ökologie, dass die aktuellen und zu erwartenden Ereignisse dort draußen ihr geradezu in die Karten spielen würden.
Zur Zeit müsste sich doch jeder Verlag, der MAEVA! ins Programm nehmen darf, die Hände reiben angesichts der erzwungenen Aufmerksamkeiten, die die japanischen Ereignisse einem breiten Publikum abgerungen haben. Das Verlagsgeschäft ist eben in erster Linie ein Geschäft und die Zeichen für einen guten Abverkauf eines Titels wie MAEVA! stehen extrem gut. Man bräuchte nur genügend Rezensionsexemplare zu verschicken, und zwar an die wesentlichen, die richtigen Leute und schon hätte man das mediale Interesse geweckt, das wiederum zu einer verstärkten Nachfrage im Buchhandel führen würde, der natürlich zuvor ausreichend beliefert werden müsste.
Ich will es kurz machen. Unser Verlag sah und sieht sich aufgrund besonderer Umstände nicht in der Lage, diese Mindestanforderungen zu erfüllen. Ich versage es mir, im Näheren darauf einzugehen. Nur so viel sei verraten: MAEVA! ist im Buchhandel nicht vertreten. Der Buchhandel kennt sie nicht und selbst wenn er sie kennen würde, er bekäme keine Bücher. Bisher hat sich MAEVA! ausschließlich über meine Lesungen und über die Internetshops verkauft, am intensivsten über den Equilibrismus e.V. und über Global Change Now. MAEVA!, die eigentlich dazu prädestiniert ist, eine breite Öffentlichkeit zu erobern, ist zum Insidertip degradiert worden, zur Underground-Literatur.
Das wird nicht so bleiben, wir werden schon sehr bald zu einem Verlag wechseln, der diesen Titel auch zu vermarkten versteht. Solange die Situation aber ist wie sie ist, kann ich ihr durchaus etwas abgewinnen. Sie hat Charme. Und sie entspricht im Grunde der Geschichte, die das Buch erzählt, in dem Maeva ja erst durch das Internet in ihre herausragende Position gekommen ist… Solange MAEVA! also keinen neuen Verlag gefunden hat, sorgen wir es selbst für ihre Verbreitung. Du, Du, Du und Du – wir alle. Zeigen wir den fähigen und unfähigen Geschäftemachern, dass es auch abseits der von ihnen errichteten Strukturen einen Markt gibt!