Mein Heimspiel in Hamburg
Die MAEVA!-Lesung im Internationalen Maritimen Museum von Hamburg gestern Nacht war eines jener seltenen Highlights, für die ein Autor „in den Ring steigt“. Obwohl wir starke Konkurrenz in der Stadt hatten (es war der Tag, an dem die Vattenfall-Lesetage eröffnet wurden), kamen über hundert Leute in die Hafencity, um Maeva! kennenzulernen. Ich danke der Meeresschutzorganisation Deepwave und der Hamburger Autorenvereinigung, dass sie mich an diesem wunderbaren Platz haben auftreten lassen.
Der Abend bekam seine besondere Würze nicht zuletzt dadurch, dass Hans-Juergen Fink vom Hamburger Abendblatt mit mir auf dem Podium saß. Seine intelligenten Fragen haben es mir ermöglicht, mich dem Thema, um das es in MAEVA! geht, einmal anders zu nähern als im Monolog. Das Publikum jedenfalls mochte diese Art der Herangehensweise, weshalb ich mich bei meinem Gesprächspartner an dieser Stelle ausdrücklich bedanken möchte.
Apropos Publikum: Anders als zuvor in Berlin war dieses hier nicht der alternativen Szene zuzurechnen. Ich würde sogar sagen, es war durch und durch hanseatisch – adrett gekleidet und mit gebührendem Sachverstand ausgestattet. Kritisch, aber neugierig. Es lief (wie in Berlin!) in der Pause auch nicht weg, sondern setzte sich zum zweiten Teil wieder brav hin. Es herrschte eine konzentrierte Atmosphäre, und das über drei Stunden. Schließlich griffen meine Zuhörer auch noch in die gut gefüllten Geldbörsen und kauften jede Menge Bücher. Ich liebe meine Hamburger, so ein Heimspiel tut gut zwischendurch …