Michael Endes letzte Worte an die Japaner
Vor zehn Jahren wurde im japanischen Fernsehen NHK (Nihon Hôsô Kyôkai) erstmals der Dokumentarfilm »Ende no yuigon« – „Endes letzte Worte“ ausgestrahlt. Das Programm stieß bei den Zuschauern auf großes Interesse und wurde seither bereits dreimal wiederholt.
Der Film beginnt mit Ausschnitten aus einem Interview, das Michael Ende dem japanischen Fernsehen im Februar 1994 gegeben hatte. In seinen letzten Lebensjahren hatte sich Ende sehr intensiv mit Fragen der Wirtschaft und des Geldsystems auseinandergesetzt. Sein Meisterwerk „Momo“ enthält zahlreiche Andeutungen zu diesen Themen. Dem Volkswirtschaftler Werner Onken fielen diese Anspielungen auf und er sprach ihn darauf an. Im seinem Antwortbrief bestätigte Ende diese Vermutungen:
„Übrigens sind Sie bis jetzt der erste, der bemerkt hat, dass die Idee des alternden Geldes im Hintergrund meines Buches MOMO steht. Gerade mit diesen Gedanken von Steiner und Gesell habe ich mich in den letzten Jahren intensiver beschäftigt, da ich zu der Ansicht gelangt bin, dass unsere ganze Kulturfrage nicht gelöst werden kann, ohne dass zugleich oder vorher sogar die Geldfrage gelöst wird.“
– Robert Mittelstaedt
Der Equilibrismus verlangt deshalb mehr als nur Reformen. Wer renoviert aufwändig eine Besenkammer, wenn das ganze Haus baufällig und dazu noch auf Sand gebaut ist? Es ist an der Zeit, auf einem stabilen Fundament ein neues Gebäude zu errichten, bevor das alte einstürzt. Lesen Sie mehr über dieses nachhaltige Fundament oder mehr über „Michael Endes letzte Worte an die Japaner“ von Robert Mittelstaedt.